Salbei - Pflanze des Jahres 2022

22. März 2022

Salbei - Pflanze des Jahres 2022

Der Salbei hat viel mehr zu bieten als nur das bekannte Küchenkraut. Es gibt bunt leuchtende Sommerflor-Sorten und verschiedene winterharte Stauden.

Salbei als Gewürzkraut

Echter Salbei

Der Echte Salbei (Salvia officinalis) wird im Hinblick auf seine Verwendung in der Küche auch als Gewürz-Salbei bezeichnet. Seine ebenmässigen, länglich ovalen Blätter sowie die Stängel sind dicht weissfilzig behaart, was ihnen ein samtenes Aussehen verleiht. Werden die Pflanzen nur sporadisch genutzt/zurückgeschnitten, entwickeln sich von Juni bis August lilablaue Blüten, die gerne von Bienen besucht werden. Geerntet werden die ganzen Blätter von unten nach oben oder es werden ganze Triebe herausgeschnitten. Auch die Sorten mit bunten Blättern können in der Küche genutzt werden.

Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, liebt der Echte Salbei warme, sonnige Standorte und durchlässigen Boden. In milden Lagen überstehen die Pflanzen den Winter problemlos. Ein Rückschnitt erfolgt im Frühling nach den letzten Frösten.

Salbei als einjähriger Sommerflor

Auch als Sommerflor hat der Salbei eine Menge zu bieten. Den ganzen Sommer lang verzaubern sie Balkone, Terrassen und Blumenrabatten mit ihrer Blütenpracht. Dabei sind sie anspruchslos und pflegeleicht; eine regelmässige Wasserversorgung sowie ab und an etwas Flüssigdünger genügen.

Obwohl sie aus fernen Ländern stammen, werden die einjährigen Salvien gerne und häufig von Bienen besucht. Im Sommer und Herbst sind ihre Blüten willkommene Nahrungsquellen im Siedlungsraum – insbesondere der Mehlige Salbei sowie die verschiedenen Hybriden, welche das Salbei-Sortiment für Balkon und Terrasse enorm bereichern. Die einjährigen Salbei eignen sich für gemischte Bepflanzungen sowie als Solitär in Gefässen.

Pracht-Salbei

Pracht-Salbei

Die umfassendste Farbpalette findet sich unter den Pracht-Salbei (Salvia splendens). Ausgehend von der feuerroten Ursprungsform reicht das Farbenspektrum einerseits über Pink, Rosa und Lachs bis zu Weiss und andererseits bis zu Dunkelrot und Violett. Werden die verblühten Blütenstände entfernt, bilden sich laufend neue – bis zum Herbst. Pracht-Salbei eignet sich sowohl zur Bepflanzung von Gefässen auf Balkon und Terrasse als auch für Blumenrabatten, kombiniert mit anderen Sommerblumen. Sonnige aber nicht zu heisse und regelmässig feuchte Standorte behagen dem Pracht-Salbei am besten. Insbesondere in Rabatten sollte auf Schnecken geachtet werden.

Mehliger Salbei

Mit seinen langen, leuchtend blauen Blütenrispen bringt der Mehlige Salbei (Salvia farinacea) den Charakter der mehrjährigen Salbei-Arten in die Balkonbepflanzung. Je nach Verwendungszweck und Gefässgrösse kann zwischen verschiedenen Wuchshöhen gewählt werden, ebenso zwischen unterschiedlichen Blauschattierungen bis hin zu Weiss. Am besten kommen die langen Blütenrispen in Kombination mit runden Blütenformen anderer Sommerblüher zur Geltung. Der Mehlige Salbei schätzt einen sonnigen, jedoch nicht zu heissen und mässig aber regelmässig feuchten Standort.

Mehliger Salbei
Salvia Strauss

Hybrid-Sorten

Fast etwas im Schatten der bekannten einjährigen und mehrjährigen Salbei-Arten ist durch Kreuzung verschiedener Arten (z.B. Salvia jamensis, S. guaranitica, S. greggii usw.) eine Reihe attraktiver Hybrid-Sorten entstanden. Sie zeichnen sich durch einen gesunden, kräftigen Wuchs sowie schöne, lange haltende Blütenstände aus. Dank ihrer Wuchskraft können sie – einen sonnigen Standort sowie gute Wasser- und Nährstoffversorgung vorausgesetzt – ein Gefäss im Nu alleine füllen. Ihre Blütenstände erfreuen uns bis zum ersten Frost. Wie viele andere Salbei-Arten werden auch diese neuen Hybrid-Sorten von Bienen und anderen Insekten rege als Nahrungsquelle genutzt.

Salbei als mehrjährige Pflanze

Die mehrjährigen und bei uns winterharten Salvien faszinieren vor allem durch ihre anmutige und natürliche Ausstrahlung. Besonders gut kommen sie in natürlichen, locker verspielten Bepflanzungen sowie in Rabatten zusammen mit anderen Blütenstauden und Ziergräsern zur Geltung. Die herrlichen Sommerblüher sind zudem begehrte Bienenweiden. Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge und viele weitere geben sich an den Salbei-Blüten ein Stelldichein.

Steppen-Salbei

Die bekannteste Art unter den winterharten Blüten-Salbei ist der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), auch Sommer-Salbei genannt. Seine duftenden, langen Blütenähren ziehen im Juni und Juli unzählige Insekten an. Werden die Blütenstände gleich beim Verblühen zurückgeschnitten, entwickelt sich bis im September/Oktober ein zweiter Blütenflor. Die Hauptfarben im Steppen-Salbei-Sortiment sind Blau und Blauviolett; es gibt aber auch Sorten mit weissen und mit rosa Blüten.

Steppen-Salbei ist ein idealer Partner in gemischten Staudenbepflanzungen, eignet sich aber auch sehr gut für Gefässbepflanzungen auf Terrassen. Am besten wird der Steppen-Salbei an einen sonnigen, warmen Ort mit gut durchlässigem Boden gepflanzt. Höhe je nach Sorte 30 – 60 cm.

Steppen-Salbei
Wiesen-Salbei

Wiesen-Salbei

Das Blau des Wiesen-Salbeis (Salvia pratensis) zählt wohl zu einem der schönsten bei unseren einheimischen Pflanzen. Die von Juni bis August blühende Salbei-Art ist bei Hummeln, Bienen und anderen Insekten sehr beliebt. Die ganze Pflanze duftet aromatisch. Wie sein Name schon sagt, ist der Wiesen-Salbei natürlicherweise in Blumenwiesen, oft zusammen mit Margeriten, Bocksbart, Rotklee usw. anzutreffen. Entsprechend wirkt der Wiesen-Salbei am besten in locker natürlichen Bepflanzungen zusammen mit anderen Stauden und Gräsern sowie in Blumenwiesen. Er schätzt sonnige Standorte und gut durchlässige, lehmig-humose Böden. Höhe je nach Nährstoffangebot 40 – 60 cm.

Muskateller-Salbei

Der Muskateller-Salbei (Salvia sclarea) bildet stattliche Pflanzen von 80 – 100 cm Höhe. Er ist winterhart, zählt jedoch zu den so genannten zweijährigen Pflanzen. Das bedeutet: Im ersten Jahr entwickelt sich eine schöne grundständige Rosette aus grossen, herzförmigen, graufilzigen Blättern. Daraus wachsen im folgenden Jahr die verzweigten Blütenstängel, an denen sich von Juni bis August zahlreiche zartrosa bis lilafarbene Blüten bilden. Verschiedene Wildbienen, u.a. auch die Grosse oder Blaue Holzbiene, werden magisch von ihnen angezogen. Nach der Samenbildung stirbt die Pflanze ab; durch Selbstaussaat bleibt der Muskateller-Salbei aber im Garten erhalten. Seinen Namen verdankt er dem aromatisch würzigen Duft, der früher auch zum Aromatisieren von «Muskateller»-Wein und heute noch für Aromatherapien eingesetzt wird. Muskateller-Salbei gedeiht am besten an sonnigen, warmen, eher trockenen Standorten.

Muskateller-Salbei
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